Sarg Niemals Nie
Auch Bestatter ereilt irgendwann der Tod. So auch Herrn Schneider, der es allerdings so sah: „Sich vor dem Tod zu fürchten hat keinen Zweck – man erlebt ihn ja doch nicht.“ Leider hat Sohn David nur das Bestattungsunternehmen geerbt, nicht aber die Lebensfreude und den schwarzen Humor seines Vaters. Entspannt ist David nur, wenn er zusammen mit seiner polnischen Haushaltshilfe Dakmar, die hoffnungslos in ihn verliebt ist, einen Joint raucht.
Zu dumm, dass das Bestattungsunternehmen angesichts der Billig-Konkurrenz diverser Bestattungs-Discounter kurz vor dem Bankrott und Dakmar vor der Entlassung steht. Neue Ideen müssen her. Vom letzten Geld kauft David kurzerhand IKEA-Pax-Schränke, die er mit ein paar Handgriffen in preiswerte Särge verwandelt. So richtig funktioniert das aber leider auch nicht.
Erst als Davids älterer Bruder Tim, der vor Jahren nach Indien auswanderte, zurückkehrt, entsteht die rettende Idee. Durch ein Missgeschick gelangt die Asche des toten Herrn Schmitt ins Weed. Diese Mischung bringt den ultimativen Kick und verkauft sich wie von selbst. Das Drogengeschäft läuft bestens - bis plötzlich die Polizei vor der Tür steht.
Die Handlung ist herrlich überdreht und den Darstellern machte es sichtlich Spaß, ihre Figuren auszureizen. Sie sangen und spielten mit vollem Einsatz. Diese Spielfreude übertrug sich auch auf das Publikum, das sich ganz auf die skurrile Handlung einließ und das Stück mit Szenenapplaus, Lachern und begeisterten Zwischenrufen begleitete. Dadurch fielen manche Szenen bzw. Regieeinfälle nicht so ins Gewicht, die für meinen Geschmack etwas zu viel des Guten waren, wie zum Beispiel Tims Kamasutra-Guru, der partout sächseln musste.
Die abwechslungsreiche Musik und die eingängigen Texte machen „Sarg niemals nie“ zu einem Musical, das unterhaltsam und humorvoll mit dem Thema Tod umgeht. Und eines ist ganz sicher: Zumindest während der Vorstellung kann man auch über den Tod herzlich lachen.
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